Eine Person hält ein Smartphone mit einer Solaranlagen-App in der Hand. Auf dem Bildschirm sind Stromproduktionsdaten zu sehen. Im Bild steht ein Textbanner mit der Aufschrift: „Eigenverbrauch – Alles was Sie wissen müssen“. Unten links befindet sich ein Symbol für Solarstrom und Batterie.

Eigenverbrauch optimieren: So nutzen Sie Ihren Solarstrom am effizientesten

Wer seinen Eigenverbrauch optimiert, spart bares Geld, macht sich unabhängiger von steigenden Strompreisen und steigert die Wirtschaftlichkeit seiner Photovoltaikanlage. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Maßnahmen den größten Effekt haben – von Verbrauchssteuerung über Speicher bis zur intelligenten Integration von Wärmepumpe und E-Auto.

Bild von Manuela Azim Zadeh

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Letztes Update: 27. Oktober 2025
Ungefähre Lesezeit: 10 Minuten
Auf einen Blick

Durch einen hohen Eigenverbrauch steigern Sie die Wirtschaftlichkeit Ihrer PV-Anlage in Österreich und machen sich unabhängiger vom Strommarkt.

  • Orientierungswerte: Rund 30 % ohne Speicher, etwa 65 % mit Speicher und bis zu 80 % mit Wärmepumpe oder E-Auto.
  • Entwicklung: Sinkende Einspeisevergütungen, steigende Strompreise und geplante Netzentgelte machen den Eigenverbrauch zum entscheidenden Faktor für Wirtschaftlichkeit und Unabhängigkeit.
  • Optimierung: Eigenverbrauch erhöhen durch passenden Speicher, smarte Steuerung und Verbrauch in Sonnenstunden.
  • Förderung: Investitionen in Stromspeicher werden in Österreich durch die EAG-Speicherförderung unterstützt.
  • Kontrolle: Regelmäßiges Monitoring hilft, die Eigenverbrauchsquote langfristig über 60 % zu halten.

1. Was bedeutet Eigenverbrauch bei Photovoltaik-Anlagen?

Der Eigenverbrauch beschreibt den Anteil des erzeugten Solarstroms, der direkt im eigenen Haushalt genutzt wird. Alles, was nicht sofort verbraucht wird, kann in das Stromnetz eingespeist oder in einem Batteriespeicher zwischengespeichert werden.

Inhaltsübersicht

Im österreichischen Durchschnitt liegt der Eigenverbrauch aus einer PV-Anlage ohne Speicher bei etwa 20 bis 35 %. Mit Speicher sind 60 bis 70 % realistisch – und bei Kombination mit Wärmepumpe oder E-Auto sogar bis zu 80 %.

Wie hoch der Eigenverbrauch tatsächlich ausfällt, hängt ab von der Größe der Anlage, dem täglichen Strombedarf und Nutzungsverhalten, der Kapazität des Speichers sowie dem Einsatz smarter Steuerungssysteme.

💡 Formel

Eigenverbrauch = (selbst genutzter Solarstrom ÷ erzeugter Solarstrom) × 100 %

Auch saisonale Unterschiede spielen eine Rolle: Im Sommer wird meist mehr Strom erzeugt, als im Haushalt benötigt wird, während im Winter die Produktion sinkt. Ein passender Speicher hilft, diese Schwankungen auszugleichen und den Eigenverbrauch über das Jahr hinweg stabil zu halten.

1.1 Eigenverbrauch und Autarkiegrad – was ist der Unterschied?

Die Begriffe Eigenverbrauch und Autarkiegrad werden häufig verwechselt, beschreiben aber unterschiedliche Kennzahlen Ihrer Photovoltaikanlage.

Der Eigenverbrauch zeigt, wie viel Prozent des erzeugten Solarstroms Sie selbst im Haushalt nutzen – also, wie effizient Sie Ihre Anlage im Alltag einsetzen.

Der Autarkiegrad hingegen gibt an, wie unabhängig Sie insgesamt vom Stromnetz sind. Er zeigt, welcher Anteil Ihres gesamten Strombedarfs durch selbst erzeugten Solarstrom gedeckt wird.

Ein Beispiel:
Erzeugen Sie 5 000 kWh Solarstrom und verbrauchen davon 3 000 kWh direkt selbst, liegt Ihr Eigenverbrauch bei 60 %.
Wenn Ihr gesamter Strombedarf 4 000 kWh beträgt, decken Sie davon 3 000 kWh mit Ihrer PV-Anlage – Ihr Autarkiegrad liegt also bei 75 %.

Während der Eigenverbrauch vor allem durch Verbrauchsverlagerung, Speicher und smarte Steuerung optimiert werden kann, hängt der Autarkiegrad zusätzlich von der Anlagengröße und Ihrem gesamten Jahresstrombedarf ab. Beide Werte ergänzen sich: Zusammen zeigen sie, wie effizient und wie unabhängig Ihre PV-Anlage tatsächlich arbeitet.

1.2 Typische Werte in Österreich

Orientierungswerte für den Eigenverbrauch in Österreich

  • Ohne Speicher: rund 30 %
  • Mit Speicher: rund 65 %
  • Mit Speicher + Wärmepumpe / E-Auto: bis zu 80 %

Hinweis: Bei den genannten Werten handelt es sich um Orientierungswerte, die typische Eigenverbrauchsquoten österreichischer Privathaushalte widerspiegeln. Individuellen Ergebnisse können variieren.

Hinweis: Als guter Eigenverbrauch gilt in der Praxis ein Wert von rund 60 % oder mehr.
Bei einer typischen 10 kWp-Anlage in einem Einfamilienhaus entspricht das etwa 2 500 bis 4 000 kWh pro Jahr – abhängig von Speichergröße und Nutzungsverhalten.
Die eigene Quote lässt sich einfach berechnen: (selbst genutzter Solarstrom ÷ erzeugter Solarstrom) × 100.

2. Warum lohnt es sich, den Eigenverbrauch zu erhöhen?

Je mehr Solarstrom Sie direkt selbst nutzen, desto weniger müssen Sie teuren Netzstrom beziehen – und desto schneller rechnet sich Ihre Photovoltaikanlage. Durch sinkende Einspeisevergütungen, für die Zukunft angekündigte Netzentgelte für eingespeisten Strom und steigende Strompreise wird der Eigenverbrauch immer mehr zum entscheidenden Hebel für Wirtschaftlichkeit und Unabhängigkeit.

Wirtschaftliche Vorteile:

Haushaltsstrom kostet 2025 je nach Anbieter und Region inklusive Netz, Abgaben und Steuern durchschnittlich oft rund rund 26 bis 41 ct/kWh. Ein Wechsel senkt oft die Kosten, doch das Niveau bleibt deutlich über dem Erlös für eingespeisten PV-Strom.

Der OeMAG-Marktpreis (maßgeblich für viele Überschusseinspeisungen) richtet sich nach dem Day-Ahead-Marktpreis, der monatlich schwankt – im Jänner 2025 lag er bei 9,73 ct/kWh, im September 2025 bei 5,89 ct/kWh. Jede Kilowattstunde, die Sie selbst verbrauchen statt einzuspeisen, spart also deutlich mehr Geld – inklusive Nebenkosten wie Netzgebühren und Abgaben.

💡 Tipp

Wer regelmäßig sein Nutzungsverhalten anpasst und Lasten in Sonnenstunden legt, kann die Eigenverbrauchsquote langfristig auf über 60 % steigern – oft ohne große Zusatzinvestitionen.

Ökologische Vorteile:

Ein hoher Eigenverbrauch nutzt mehr sauberen Strom direkt vor Ort. Das senkt Ihren CO₂-Fußabdruck, entlastet das Netz und reduziert Übertragungsverluste – ein Plus für Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit.

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3. So steigern Sie den Eigenverbrauch aus Ihrer PV-Anlage Schritt für Schritt

3.1 Stromverbrauch auf Tageslicht abstimmen

Die einfachste und günstigste Maßnahme, um den Eigenverbrauch zu erhöhen, ist die Verschiebung des Stromverbrauchs in die sonnenreichen Stunden. Geräte wie Waschmaschine, Geschirrspüler oder Warmwasserboiler sollten möglichst tagsüber betrieben werden. Mit Zeitschaltuhren, Smart-Home-Steckdosen oder einfachen Automatisierungen lässt sich das bequem umsetzen.

Über den Smart Meter oder das Monitoring Ihres Wechselrichters sehen Sie, wann Ihre Anlage besonders viel Strom erzeugt. Wenn Sie diese Zeiten kennen, können Sie Ihren Verbrauch gezielt darauf abstimmen – ganz ohne zusätzliche Investitionen. Je nach Haushalt lassen sich durch angepasste Verbrauchszeiten bis zu zehn Prozent mehr Solarstrom direkt selbst nutzen. Eine Übersicht im Energiemanagementsystem hilft, Erzeugung und Verbrauch optimal aufeinander abzustimmen.

3.2 Stromspeicher richtig dimensionieren oder nachrüsten

Ein Stromspeicher – auch Batteriespeicher oder Solarbatterie genannt – speichert überschüssigen Solarstrom und gleicht so die zeitliche Lücke zwischen Erzeugung und Verbrauch aus. Tagsüber gewonnene Energie kann abends oder nachts genutzt werden, wodurch der Eigenverbrauch je nach Nutzung auf bis zu 70 % steigt.

Die optimale Speichergröße hängt von Strombedarf, Tagesrhythmus und gewünschter Unabhängigkeit ab. Auch bei bestehenden Anlagen kann ein Speicher nachgerüstet werden; dafür gelten die gleichen Förderbedingungen wie bei Neuinstallationen. In Österreich werden Stromspeicher über die EAG-Speicherförderung unterstützt – ein zusätzlicher Anreiz, um Eigenverbrauch und Netzunabhängigkeit zu erhöhen.

Lesetipp: Stromspeicher: Installation, Kosten & Hersteller

3.3 Intelligente Steuerung und smarte Geräte nutzen

Ein Energiemanagementsystem oder Smart-Home-Zubehör kann Verbraucher automatisch dann aktivieren, wenn Überschussstrom vorhanden ist. Das System verteilt den Solarstrom optimal, ohne dass Sie selbst eingreifen müssen. Selbst einfache Lösungen – etwa smarte Steckdosen oder programmierbare Heizstäbe im Warmwasserboiler – helfen, den Eigenverbrauch ohne großen Aufwand zu erhöhen.

Moderne Systeme berücksichtigen zusätzlich Wetterdaten, um Lasten vorausschauend zu planen. Durch intelligente Steuerung lässt sich der Eigenverbrauch oft um zehn bis fünfzehn Prozentpunkte steigern, ohne dass neue Geräte angeschafft werden müssen.

3.4 Warmwasser mit Photovoltaik aufbereiten

Die Warmwasserbereitung ist einer der größten Stromverbraucher im Haushalt – und damit ein wirksamer Ansatzpunkt, um den Eigenverbrauch zu steigern. Auch ohne Wärmepumpe können Sie überschüssigen Solarstrom direkt zur Erwärmung von Brauchwasser nutzen. Mit einem sogenannten PV-Heizstab oder einem elektrischen Heizmodul lässt sich der vorhandene Warmwasserspeicher automatisch aktivieren, sobald Ihre Photovoltaikanlage mehr Strom produziert, als im Haushalt benötigt wird.

Diese Lösung ist technisch unkompliziert, vergleichsweise kostengünstig und auch für Bestandsanlagen geeignet. Besonders in den Sommermonaten kann der Warmwasserbedarf oft vollständig durch selbst erzeugte Solarenergie gedeckt werden. Ein PV-Heizstab lässt sich meist einfach in bestehende Elektroboiler oder Pufferspeicher integrieren.

💡 Tipp

Wenn Sie bereits einen Warmwasserspeicher besitzen, ist ein PV-Heizstab eine einfache und günstige Möglichkeit, überschüssigen Solarstrom sinnvoll zu nutzen. Die Investition amortisiert sich oft innerhalb weniger Jahre – deutlich schneller als bei einem Batteriespeicher.

Wer seine Anlage langfristig noch effizienter gestalten möchte, kann die Warmwasserbereitung später mit einer Wärmepumpe kombinieren. Beide Systeme ergänzen sich ideal: Der PV-Heizstab nutzt einfache Überschüsse, während die Wärmepumpe Solarstrom noch effizienter in Wärme umwandelt.

3.5 Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren

Eine Wärmepumpe kann den Eigenverbrauch deutlich erhöhen, wenn sie gezielt mit der Photovoltaikanlage zusammenarbeitet. Wird Warmwasser oder Heizenergie bevorzugt dann erzeugt, wenn die Sonne scheint, nutzt die Anlage den eigenen Solarstrom besonders effizient. Am wirkungsvollsten ist der Betrieb mit einem Pufferspeicher, der überschüssige Energie zwischenspeichert, anstatt sie ins Netz einzuspeisen.

💡 Tipp

Eine Wärmepumpe in Kombination mit Photovoltaik reduziert nicht nur die Heizkosten, sondern steigert auch die Eigenverbrauchsquote. Wird sie intelligent über ein Energiemanagementsystem gesteuert, startet sie automatisch, sobald Überschussstrom verfügbar ist.

Auch wer noch keine Wärmepumpe besitzt, kann diese Kombination bereits bei der Planung berücksichtigen. Moderne Systeme lassen sich später problemlos integrieren und über Smart-Home-Lösungen mit der Photovoltaikanlage vernetzen. So werden Haushalte unabhängiger von fossilen Energieträgern und steigern ihre Energieeffizienz langfristig.

3.6 E-Auto mit Solarstrom laden

Das Laden eines Elektroautos bietet großes Potenzial, den Eigenverbrauch zu erhöhen. Mit einer intelligenten Wallbox kann das Fahrzeug automatisch in Zeiten hoher PV-Leistung geladen werden – effizient, netzschonend und kostenoptimiert. Viele Wallboxen lassen sich über ein Energiemanagementsystem direkt mit der Photovoltaikanlage koppeln. Dadurch erkennt die Steuerung, wann Überschussstrom zur Verfügung steht, und startet oder drosselt den Ladevorgang entsprechend.

💡 Tipp

Wenn Sie Ihr E-Auto tagsüber zu Hause laden können, lässt sich die Eigenverbrauchsquote meist um zehn bis zwanzig Prozentpunkte erhöhen – abhängig von Fahrprofil und Anlagengröße.

Auch wer derzeit kein E-Auto besitzt, kann durch vorausschauende Planung sicherstellen, dass eine spätere Integration problemlos möglich ist – etwa durch einen vorbereiteten Anschluss oder die Wahl eines Wechselrichters mit passenden Schnittstellen. In Zukunft kann durch bidirektionales Laden („Vehicle-to-Home“) sogar Strom aus dem Fahrzeug zurück ins Hausnetz gespeist werden – ein zusätzlicher Schritt zur Energieautarkie.

4. Häufige Fehler bei der Planung und Nutzung Ihrer Photovoltaik-Anlage vermeiden

💡 Tipp

Über die Monitoring-App Ihres Wechselrichters oder ein Energiemanagementsystem erkennen Sie frühzeitig, ob Ihre Anlage optimal läuft – oder ob Speichergröße, Nutzungszeiten oder Einstellungen angepasst werden sollten.

Auch kleine Planungsfehler können die Effizienz Ihrer PV-Anlage verringern:
Eine zu große Anlage ohne Speicher führt oft zu unnötiger Einspeisung, während Geräte, die nachts laufen, keinen Solarstrom nutzen. Ein unpassender Speicher ist entweder zu klein oder zu groß dimensioniert – und ohne Monitoring bleibt Optimierung Glückssache.

Eine sorgfältige Planung und laufende Anpassung sind also der Schlüssel zu hoher Effizienz. Rund 70 % aller PV-Anlagen in Österreich werden heute bereits mit Speicher geplant – die optimale Auslegung entscheidet über den späteren Eigenverbrauch.

Ein erfahrener Fachbetrieb analysiert Ihren tatsächlichen Strombedarf, Dachausrichtung, Verbrauchsprofile und mögliche zukünftige Erweiterungen – etwa Wärmepumpe oder E-Auto – und sorgt dafür, dass Ihre Anlage genau zu Ihrem Haushalt passt. So vermeiden Sie typische Planungsfehler von Anfang an und sichern sich langfristig die beste Wirtschaftlichkeit.

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5. Eigenverbrauch aus der eigenen Photovoltaik-Anlage dauerhaft messen und optimieren

Ein hoher Eigenverbrauch ist kein Zufall – er entsteht durch laufende Beobachtung und gezielte Anpassung. Nutzen Sie die Monitoring-Funktion Ihres Wechselrichters oder ein Energiemanagementsystem, um jederzeit zu sehen, wie sich Eigenverbrauchsquote und Autarkiegrad entwickeln. Wer seine Daten regelmäßig prüft, erkennt sofort, wenn Stromerzeugung, Speicher oder Verbrauchszeiten nicht optimal zusammenpassen – und kann rechtzeitig reagieren.

Moderne Systeme bieten heute weit mehr als nur Verbrauchsstatistiken: Sie zeigen Prognosen auf Basis von Wetterdaten, historische Ertragsverläufe und automatische Empfehlungen zur besseren Nutzung von Solarstrom. So lassen sich Muster erkennen – etwa saisonale Schwankungen oder neue Stromverbraucher im Haushalt – und der Eigenverbrauch gezielt optimieren.

Über den Smart Meter können Sie zusätzlich Strombezug und Netzeinspeisung im Detail nachvollziehen. Die Daten können sicher über das Portal Ihres Netzbetreibers eingesehen werden. Das macht Ihr Verbrauchsverhalten transparent und hilft, Energieflüsse Schritt für Schritt anzupassen – ein entscheidender Faktor, um die Wirtschaftlichkeit und Effizienz Ihrer Photovoltaikanlage langfristig hoch zu halten.

6. Eigenverbrauch in Energiegemeinschaften

Energiegemeinschaften – rechtlich verankert im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) – ermöglichen es, gemeinsam erzeugten Strom lokal zu nutzen, zu teilen und damit den Eigenverbrauch auf Gemeinschaftsebene zu steigern. Dabei schließen sich mehrere Haushalte, Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen zusammen, um erneuerbare Energie effizienter zu verwenden und regional verfügbar zu machen.

Man unterscheidet zwischen zwei Formen:

  • Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG): nutzen Strom innerhalb eines lokalen Netzbereichs, etwa in einer Nachbarschaft, Gemeinde oder Genossenschaft.
  • Bürgerenergiegemeinschaften (BEG): ermöglichen Stromaustausch überregional und netzübergreifend.
💡 Tipp

Wer seine PV-Anlage in eine Energiegemeinschaft einbringt, kann überschüssigen Strom gezielt an Nachbarn oder andere Mitglieder weitergeben – oft zu besseren Konditionen als bei der klassischen Netzeinspeisung. Die Vergütung wird dabei individuell vereinbart und liegt in der Praxis meist zwischen 10 und 20 ct/kWh.

Beide Modelle reduzieren die Einspeisung ins öffentliche Netz, senken Stromkosten für alle Beteiligten und stärken die regionale Energieunabhängigkeit. Energiegemeinschaften sind besonders interessant für Mehrparteienhäuser, Wohnanlagen oder Nachbarschaften, in denen nicht jede Partei eine eigene PV-Anlage betreiben kann.

Lesetipp: Energiegemeinschaften in Österreich: Modelle, Vorteile und rechtliche Grundlagen

Häufig gestellte Fragen zum Eigenverbrauch bei Photovoltaik-Anlagen (FAQ)

Was bedeutet Eigenverbrauch bei einer Photovoltaik-Anlage?

Der Eigenverbrauch beschreibt den Anteil des erzeugten Solarstroms, der direkt im eigenen Haushalt genutzt wird. Dazu zählt jede Kilowattstunde, die sofort verbraucht oder in einem Batteriespeicher zwischengespeichert wird, anstatt ins öffentliche Stromnetz eingespeist zu werden. Ein höherer Eigenverbrauch bedeutet, dass mehr des selbst erzeugten Stroms direkt genutzt wird – das senkt die Stromkosten und erhöht die Unabhängigkeit vom Netz.

Wie hoch ist der Eigenverbrauch in Österreich im Durchschnitt?

In Österreich liegt der durchschnittliche Eigenverbrauch ohne Speicher bei etwa 20 bis 35 Prozent. Mit Batteriespeicher steigt dieser Anteil auf 60 bis 70 Prozent, und bei Kombination mit einer Wärmepumpe oder einem E-Auto sind bis zu 80 Prozent realistisch. Diese Werte stammen aus aktuellen Analysen der Österreichischen Energieagentur und des Energieinstituts Linz (Stand 2025).

Was gilt als guter Eigenverbrauch?

Ein Eigenverbrauch von rund 60 Prozent oder mehr gilt als sehr gut. Das bedeutet, dass der Großteil des erzeugten Solarstroms direkt im eigenen Haushalt genutzt wird. Werte über 70 Prozent werden meist nur durch intelligente Steuerung, Batteriespeicher und zusätzliche Verbraucher wie Wärmepumpe oder Wallbox erreicht.

Wie kann ich den Eigenverbrauch meiner PV-Anlage erhöhen?

  • Stromverbrauch auf Sonnenstunden verlagern: Geräte wie Waschmaschine oder Geschirrspüler tagsüber betreiben.
  • Batteriespeicher installieren: Er speichert überschüssigen Solarstrom für die Abendstunden.
  • Smarte Steuerung nutzen: Energiemanagementsysteme oder Smart-Home-Geräte aktivieren Verbraucher automatisch, wenn viel Solarstrom zur Verfügung steht.
  • Wärmepumpe oder E-Auto integrieren: Sie nutzen überschüssigen Strom effizient im eigenen Haushalt.

Wie berechne ich meinen Eigenverbrauch?

Die Eigenverbrauchsquote ergibt sich aus folgender Formel:
(selbst genutzter Solarstrom ÷ insgesamt erzeugter Solarstrom) × 100.
Die meisten Wechselrichter oder Energiemanagementsysteme zeigen diesen Wert automatisch an. Alternativ kann der Eigenverbrauch auch über Smart Meter-Daten berechnet werden.

Wie viel Eigenverbrauch ist bei einer 10-kWp-Anlage realistisch?

Bei einer typischen 10-kWp-Anlage in einem Einfamilienhaus liegt der jährliche Eigenverbrauch meist zwischen 2 500 und 4 000 kWh. Der genaue Wert hängt von Speichergröße, Tagesnutzung, Anzahl der Personen im Haushalt und Verbrauchsprofil ab. Mit Speicher und optimierter Steuerung sind Eigenverbrauchsquoten von 60 bis 70 Prozent erreichbar.

Wie messe ich meinen Eigenverbrauch dauerhaft?

Mit der Monitoring-Funktion Ihres Wechselrichters oder einem Energiemanagementsystem können Sie jederzeit sehen, wie sich Eigenverbrauch und Autarkiegrad entwickeln. Zusätzlich liefert der Smart Meter genaue Daten zu Strombezug und Einspeisung – ideal, um Verbrauchsgewohnheiten zu analysieren und Optimierungen vorzunehmen. Viele Systeme zeigen auch Prognosen und historische Trends, was hilft, Muster zu erkennen und langfristig Stromkosten zu senken.

Was bringt ein Batteriespeicher für den Eigenverbrauch?

Ein Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauch deutlich, da überschüssiger Solarstrom nicht mehr ungenutzt eingespeist, sondern zwischengespeichert wird. So kann der selbst erzeugte Strom auch abends oder nachts genutzt werden. Im Durchschnitt steigt der Eigenverbrauch durch einen Speicher von etwa 30 auf rund 65 Prozent. In Österreich wird die Anschaffung eines Stromspeichers weiterhin über die EAG-Speicherförderung finanziell unterstützt.

Wie funktioniert der Eigenverbrauch in Energiegemeinschaften?

Energiegemeinschaften – geregelt im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) – ermöglichen es, gemeinsam erzeugten Strom lokal zu nutzen und zu teilen. Mehrere Haushalte oder Betriebe können sich zusammenschließen, um überschüssigen Solarstrom untereinander zu verwenden. Das senkt Einspeisung ins öffentliche Netz, spart Kosten und fördert regionale Energieunabhängigkeit. Solche Gemeinschaften sind besonders interessant für Mehrparteienhäuser oder Nachbarschaften ohne eigene PV-Anlage.

Was ist der Unterschied zwischen Eigenverbrauch und Autarkiegrad?

Der Eigenverbrauch zeigt, wie viel des erzeugten Solarstroms im eigenen Haushalt genutzt wird. Der Autarkiegrad beschreibt, wie unabhängig Sie insgesamt vom öffentlichen Stromnetz sind – also welcher Anteil Ihres gesamten Strombedarfs durch selbst erzeugte Energie gedeckt wird. Beide Werte ergänzen sich: Ein hoher Eigenverbrauch verbessert die Wirtschaftlichkeit, ein hoher Autarkiegrad stärkt die Unabhängigkeit.

Wann amortisiert sich eine PV-Anlage mit hohem Eigenverbrauch?

Je nach Anlagengröße, Strompreisniveau, Förderhöhe und Eigenverbrauchsquote liegt die Amortisationszeit bei typischen Wohn-PV-Anlagen aktuell häufig im Bereich von etwa 8 bis 12 Jahren (ohne großen Speicher). Ein hoher Eigenverbrauch – beispielsweise durch die Nutzung von Wärmepumpe oder E-Auto oder durch smarte Steuerung – kann die Amortisationszeit unter günstigen Bedingungen um ein bis drei Jahre verkürzen. Dies muss aber im Einzelfall berechnet werden.

Fazit

Ein hoher Eigenverbrauch macht Ihre Photovoltaikanlage deutlich wirtschaftlicher und nachhaltiger. Mit gezielter Verbrauchssteuerung, einem passenden Speicher und der Integration von Wärmepumpe und E-Auto holen Sie das Maximum aus Ihrem selbst erzeugten Strom heraus. Durch Monitoring, Smart Meter und Förderprogramme bleibt Ihre Anlage langfristig effizient, rentabel und zukunftssicher.



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